Am 18. Februar ist in Pontresina von Privatpersonen die Petition «Rosegplatz» gestartet worden. Sie verfolgt das Ziel, den Rosegplatz als Eis-, Sport- und Spielplatz zu erhalten (siehe EP/PL vom 20. Februar). Es sei beabsichtigt, die Petition dem Gemeindevorstand einzureichen, sobald dafür 1000 Unterschriften gesammelt seien.
Der Gemeindevorstand nimmt gemäss einer Medienmitteilung vom Montag das rege Interesse an der Petition und an der Plazza da Sport Roseg zur Kenntnis. Inhaltlich werde er sich mit der Petition befassen, nachdem diese offiziell eingereicht worden sei. Zudem sei die weitere Planung der Plazza da Sport Roseg ein Thema an der Gemeindeversammlung am 8. April.
Mit Blick auf die noch laufende Petition sei es dem Gemeindevorstand jedoch ein Anliegen, bereits jetzt einige der darin gemachten Aussagen zu kommentieren. So werde der Rosegplatz durch das bewilligte Hotelprojekt nicht wie im Petitionstext angeführt um ein Drittel verkleinert. Vielmehr nehme die Hotelbaute rund ein Zehntel der Fläche in Anspruch.
Der Aussage der Petitionäre, wonach das Hotelprojekt das Grundstück so stark beeinträchtige, dass dessen Qualität als generationenübergreifender Sport- und Freizeitplatz verloren gehe und zu befürchten sei, dass dieses wichtige öffentliche Angebot eines lebendigen Treffpunkts für Einheimische und Gäste in Zukunft ganz verschwinde, erwidert die Gemeinde: «Das öffentliche Sport- und Freizeitangebot geht durch das Hotel Flaz nicht verloren. Die Gemeinde plant für die Plazza da Sport Roseg eine Sommer- und eine Winternutzung mit einem breiten Sport- und Freizeitangebot für alle Altersgruppen.»
Im Petitionstext wird zudem verlangt, dass der Rosegplatz als einziges noch verbleibende Baugrundstück der Gemeinde Pontresina zwingend für öffentliche Zwecke reserviert und genutzt werden sollte. Laut der Gemeinde befindet sich die Parzelle «Rosegplatz» aber im Eigentum der Bürgergemeinde und nicht der politischen Gemeinde. «Würde das Hotelprojekt nicht realisiert, würde die Parzelle automatisch wieder einer «Zone für öffentliche Bauten und Anlagen» zugewiesen. Die politische Gemeinde ist Eigentümerin von verschiedenen Parzellen in der ZöBA.»
Die Gemeinde stellt sich weiter auf den Standpunkt, dass das bestehende Gebäude nicht massvoll erneuert werden, sondern totalsaniert werden müsste, damit es wieder zeitgemäss sei und den gesetzlichen Vorschriften entspreche. Sie hält weiter fest, dass der Grundsatz der Planbeständigkeit nicht hinfällig geworden sei. Die Petitionäre ihrerseits hatten ins Feld geführt, dass seit der Umzonung des Rosegplatzes in eine Hotelzone mittlerweile zehn Jahre vergangen seien und die Rechtsgrund der Planbeständigkeit, der damals zur Ungültigkeit der Initiative führte, hinfällig geworden sei. «Zudem», so die Gemeinde, «bestehen heute – anders als damals bei der Behandlung der Initiative – vom Bundesgericht bestätigte Baubewilligungen für das Hotelprojekt und die Infrastrukturbaute der Gemeinde.» Der Gemeindevorstand will sich zu einem späteren Zeitpunkt und im Detail zur Petition äussern. (pd/jd)
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