Nach dem «Schnee-Engadiner» im letzten Jahr durften die Läuferinnen und Läufer am Sonntag einen «Sonnen-Engadiner» geniessen. Von Maloja bis nach S-chanf präsentierte sich die Loipe in einem sehr kompakten, aber auf den Seen nicht vereisten Zustand. So gab es im Ziel vorwiegend glückliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu sehen, die sich grösstenteils über eine schnelle Zeit freuen durften.  

Das Rennen in der Elitekategorie war sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen taktisch geprägt. Bezeichnend dafür war, dass bis am Schluss eine Gruppe von 40 Läufern zusammenblieb. So blieben schliesslich auch die Siegerzeiten deutlich über der Prognose, welche Reto Matossi als Verantwortlicher Rennorganisation am Vortag abgegeben hatte. 

Lange durfte die Zernezerin Giuliana Werro damit liebäugeln, nach dem Sieg 2023 und dem zweiten Platz im Vorjahr erneut das Steinbock-Gehörn in die Höhe zu stemmen. Doch Nadine Fähndrich hatte mit Roman Schaad eine hervorragende «Lokomotive», welche sie wieder an Werro heranführte. Im Sprint liess die zweifache Bronze-Medaillengewinnerin von letzter Woche in Trondheim Giuliana Werro keine Chance. Trotzdem zeigte sich die Zernezerin, welche in dieser Saison immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, sehr zufrieden. «Der Engadin Skimarathon ist für mich sehr wichtig und das schönste Rennen der Saison. Entsprechen nervös war ich vor dem Start.»

Bei den Männern zeigten die Schweizer – vor allem auch die jungen Einheimischen – ein sehr aktives Rennen, trotzdem reichte es am Schluss einzig dem WM-Staffelsilber-Helden Valerio Grond fürs Podest. Er wurde Dritter, hinter den beiden Norwegern Håvard Moseby und Sverre Dahlen. Schnellster Einheimischer war der Senter Noe Näff auf Rang 10, Roman Alder aus Pont­resina wurde 15. Statements von den schnellen Engadinern, eine Bilanz von ESM-CEO Menduri Kasper, ein Bericht, wie es RhB-CEO Renato Fasciati ergangen ist, eine Reportage aus dem «Besenwagen» und die Ränge aller Südbündnerinnen und Südbündner gibt es in der EP/PL vom 11. März zu lesen.

Autor: Reto Stifel
Foto: swiss-image.ch/Andy Mettler