Schon im nächsten Monat beginnen erste Vorarbeiten für den InnHub La Punt und damit eine lange Geduldsprobe für Bewohner und Gäste der Plaivgemeinde. Dafür verantwortlich ist indes nicht alleine die Grossbaustelle des InnHub, sondern in der Folge auch die beiden in den nächsten Jahren anstehenden Grossprojekte zum Bau der Umfahrungsstrasse und zur Revitalisierung von Inn und Chamuerabach.
Gegen 300 Interessierte liessen sich am Mittwochabend im proppenvollen Mehrzwecksaal und im kurzfristig dazu organisierten und per Videoschaltung verbundenen Gemeindesaal von La Punt Chamues-ch über die Neuigkeiten rund um den Bau des InnHub informieren. Die Initianten liessen in ihren Ausführungen keinerlei Zweifel aufkommen, dass die 2016 entstandene Idee eines Innovationscampus jetzt Realität wird und dass nun, nach einer langen Planungsphase und einer Projektverfeinerung im letzten Jahr, Nägel mit Köpfen gemacht werden. Oder, wie es der Bauherrenvertreter Urs Simeon sagte: «Der InnHub La Punt ist jetzt keine Vision mehr, wir starten dieses Jahr mit der Realisation.»
«InnHub wird La Punt verändern»
Der 7700 m2 grosse InnHub, ein Prestigebau des britischen Stararchitekten und Wahlengadiners Lord Norman Foster, mit Konferenz- und Co-Working-Räumen, einem 250 Plätze bietenden Auditorium, 44 Hotelzimmern, acht bewirtschafteten Zweitwohnungen, einem Restaurant mit Bar, Sportgeschäft, einem grossen Sport-, Trainings- und Diagnostikbereich des Schweizer Laufschuhherstellers On und der Swiss Olympic sowie dem integrierten Tourismusbüro von La Punt Ferien wird La Punt und die Region nachhaltig verändern. Davon ist auch Regula Curti als eine von sieben privaten Projektpartnern und Finanzierungsträgern überzeugt.
Gegenüber der EP/PL sagte sie, hinter der Idee des InnHub stünde die Motivation, «dem Ort und der Region etwas zurückzugeben» und damit auch der drohenden Abwanderung entgegenzuwirken. Massgeblich am Projekt beteiligt war von Beginn weg ihr Mann, der heute 88-jährige Unternehmer Beat Curti, zusammen mit Jon Erni von Mia Engiadina. Regula Curti, die in den letzten Jahren ihrem Mann die Last der Verantwortung abgenommen hat, spricht im Zusammenhang mit dem InnHub von einer visionären, weitsichtigen Idee an einem historisch wichtigen Ort.
Vor rund 50 Jahren habe die Familie Curti La Punt Chamues-ch als Feriendomizil entdeckt, heute sei es Wohn- und Heimwehort gleichermassen. Seit 1998 besitzt und verwaltet die Familie das historische Bürgerhaus und La Punter Wahrzeichen, die Chesa Merleda, seit rund 25 Jahren auch das gegenüberliegende Hotel Krone. Dieses war einst Säumerei am Inn, ein wichtiger Handels- und Begegnungsort, der durch Curtis Übernahme vor einem Zweitwohnungsprojekt gerettet wurde. Weil das Hotel Krone lediglich 18 und damit zu wenig Zimmer biete, ergebe sich mit dem InnHub nun die Gelegenheit, das Hotellerie- und Gastrokonzept optimal zu kombinieren.
So wird der britische Sternekoch James Baron zusammen mit seiner Frau Natacha und dem Team vom Hotel Krone in Zukunft auch für die Gastronomie im InnHub verantwortlich sein. «James Baron absolviert dazu in Lausanne gerade eine Zusatzausbildung in Hotelmanagement», so Regula Curti. Dereinst soll also die Fine-Dining-Küche der Krone und die gutbürgerliche Küche des zur Krone gehörenden Restaurants «Fö e Flamma dal Barun» mit dem neuen, auf gesunde organische Sporternährung ausgerichteten InnHub-Restaurant eine Einheit bilden. «Auch die von der heimischen Bevölkerung gewünschte öffentliche Bar soll im InnHub Platz finden.»
Neues Zentrum mit 50 Arbeitsplätzen
Für Peter Tomaschett, Gemeindepräsident von La Punt Chamues-ch, stellt der ganzjährig geöffnete InnHub einen «wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der Gemeinde» dar. «Es werden nicht nur 50 Arbeitsplätze geschaffen, sondern es entsteht zwischen den beiden Dorfteilen auch ein neues Zentrum, welches den Ort positiv beleben und auch aus touristischer Sicht für die Gemeinde und die Region wichtig sein wird.»
Auch für Jon Erni stellt der bevorstehende Baubeginn des InnHub einen Meilenstein dar (siehe Infobox). Auch, wenn dies nach knapp zehn Jahren der Vorbereitung und Planung, «nur der Beginn einer weiteren, intensiven Phase darstellt.» Obschon am Gebäude die Lichtkuppeln auf dem Dach optimiert und damit kostengünstiger wurden, sind die Kosten weiter gestiegen. Nicht zuletzt wegen weiteren Anpassungen und der Ausweitung des Sport- und Diagnostikbereichs durch die beiden Projektpartner On und Swiss Olympic. Jon Erni betonte aber, Gewinn sei nicht das Hauptziel der InnHub-Initianten, vielmehr müsse der InnHub auch wirtschaftlich und nachhaltig betrieben werden können. Was das Bauwerk, welches schon vor zwei Jahren auf rund 90 Millionen Franken beziffert wurde (siehe EP/PL vom 21. Dezember 2023), letztlich kosten werde, darüber hielt sich Erni bedeckt, sagte aber: «Die Finanzierung ist durch die sieben Partner und zu einem kleinen Teil durch die Graubündner Kantonalbank gesichert.»
Der per Video-Botschaft zugeschaltete Architekt Norman Foster sagte, der InnHub sei für ihn als Wahlengadiner ein eigentliches Herzensprojekt. Er strich die nachhaltige, ökologische Bauweise mit Bündner Holz hervor und betonte den Grundgedanken des InnHub, einen offenen, frei zugänglichen Dorfplatz als zukunftsweisenden Arbeits- und Begegnungsort zu schaffen.
INFOBOX: Jetzt beginnt die komplexe Bauphase des InnHub La Punt
2016 entsteht in den Köpfen von Jon Erni und Beat Curti die Idee zu einem Innovationscampus in La Punt Chamues-ch, dem InnHub. Der On-Mitbegründer Caspar Coppetti kommt hinzu und auch der Wirtschaftsanwalt Christian Wenger. 2019 gelingt es ihnen, den britischen Stararchitekten und Wahlengadiner Lord Norman Foster mit ins Boot zu holen. Am 18. Dezember 2023 erteilt die Gemeinde La Punt Chamues-ch die Baubewilligung (die EP/PL hat wiederholt darüber berichtet).
Laut dem Bauherrenvertreter Urs Simeon, er ist Partner und Leiter Projektmanagement bei der Fanzun AG Architekten, beginnt die Bauphase bereits im März mit Schadstoffsanierungen und dem Abbruch der bestehenden Cevi-Liegenschaft. In der Folge werden provisorische Parkplätze erstellt, um die im Quartierplan Truochs/Resgia vorgegebene doppelspurige Einfahrtsbaute in die bereits bestehende und neu zu erstellende Tiefgarage des InnHub zu realisieren. Diese Arbeit stellt nicht nur eine logistische Herausforderung dar, sondern bildet auch den Abschluss der Quartiererschliessung, soll in zwei Bauetappen erfolgen und bis November abgeschlossen sein.
Bereits ab Mitte Mai sollen parallel dazu die Aushubarbeiten für die Tiefgarage des InnHub beginnen. Die rund 30'000 m3 Aushubmaterial können aber nicht wie erhofft für das Renaturierungsprojekt wiederverwendet werden, sondern müssen gemäss Simeon auf die Deponie nach S-chanf verfrachtet werden. Der Gemeindeschreiber von La Punt, Urs Niederegger, bestätigte dies und begründete den Umstand damit, dass das Renaturierungsprojekt durch das anfallende Aushubmaterial des Umfahrungstunnels schon genügend Material erhalte.
Im weiteren Bauverlauf sind nach Fertigstellung von Untergeschoss und Tiefgarage für ungefähr Mitte 2026 die Holzbauten vorgesehen, gefolgt vom Innenausbau des rund 7700 m2 grossen InnHub. Dessen Eröffnung ist für Ende 2028 geplant.
Weiterführende Informationen, Bilder und Videos unter: www.innhub.ch
Autor: Jon Duschletta, Visualisierungen: Foster + Partners
INFOBOX: Jetzt beginnt die komplexe Bauphase des InnHub La Punt
2016 entsteht in den Köpfen von Jon Erni und Beat Curti die Idee zu einem Innovationscampus in La Punt Chamues-ch, dem InnHub. Der On-Mitbegründer Caspar Coppetti kommt hinzu und auch der Wirtschaftsanwalt Christian Wenger. 2019 gelingt es ihnen, den britischen Stararchitekten und Wahlengadiner Lord Norman Foster mit ins Boot zu holen. Am 18. Dezember 2023 erteilt die Gemeinde La Punt Chamues-ch die Baubewilligung (die EP/PL hat wiederholt darüber berichtet).
Laut dem Bauherrenvertreter Urs Simeon, er ist Partner und Leiter Projektmanagement bei der Fanzun AG Architekten, beginnt die Bauphase bereits im März mit Schadstoffsanierungen und dem Abbruch der bestehenden Cevi-Liegenschaft. In der Folge werden provisorische Parkplätze erstellt, um die im Quartierplan Truochs/Resgia vorgegebene doppelspurige Einfahrtsbaute in die bereits bestehende und neu zu erstellende Tiefgarage des InnHub zu realisieren. Diese Arbeit stellt nicht nur eine logistische Herausforderung dar, sondern bildet auch den Abschluss der Quartiererschliessung, soll in zwei Bauetappen erfolgen und bis November abgeschlossen sein.
Bereits ab Mitte Mai sollen parallel dazu die Aushubarbeiten für die Tiefgarage des InnHub beginnen. Die rund 30'000 m3 Aushubmaterial können aber nicht wie erhofft für das Renaturierungsprojekt wiederverwendet werden, sondern müssen gemäss Simeon auf die Deponie nach S-chanf verfrachtet werden. Der Gemeindeschreiber von La Punt, Urs Niederegger, bestätigte dies und begründete den Umstand damit, dass das Renaturierungsprojekt durch das anfallende Aushubmaterial des Umfahrungstunnels schon genügend Material erhalte.
Im weiteren Bauverlauf sind nach Fertigstellung von Untergeschoss und Tiefgarage für ungefähr Mitte 2026 die Holzbauten vorgesehen, gefolgt vom Innenausbau des rund 7700 m2 grossen InnHub. Dessen Eröffnung ist für Ende 2028 geplant.
Weiterführende Informationen, Bilder und Videos unter: www.innhub.ch
Autor: Jon Duschletta, Visualisierungen: Foster + Partners
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