Naturgefahren, Steinschläge und Murgänge waren in diesem Sommer häufig Thema in den Medien. Haben solche Ereignisse tatsächlich zugenommen und wie beurteilen Experten und Verantwortliche die Situation?
Nach dem Felssturz von Bondo im Jahr 2017 hat die Staatsanwaltschaft im vergangenen Juli fünf Personen wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Was löst das bei den Personen aus, die an vorderster Front Entscheidungen über Wege oder Strassensperrungen treffen müssen? Lassen sich solche Leute überhaupt noch finden, wenn sie damit rechnen müssen, mit einem Bein im Gefängnis zu stehen? Was sagt eine Alpinrechtsexpertin dazu? Was eine Gemeindepräsidentin? Und was der Leiter des kantonalen Amtes für Naturgefahren respektive ein Lawinenobmann und Naturgefahrenberater? Die EP/PL hat Rahel Müller, Nora Saratz Cazin, Urban Maissen und Corado Vondrasek zu einem Gespräch geladen. Ein Stichwort, welches dabei immer wieder gefallen ist, ist die Eigenverantwortung. Nur, wann beginnt diese zu greifen und wie stark kann die öffentliche Hand in die Pflicht genommen werden wenn es um einen sachgemässen Unterhalt oder eine Sperrung geht? Fragen über Fragen, welche am Runden Tisch mit den Expertinnen und Experten diskutiert worden sind. Dass der Fall Bondo auch Gesprächsthema war, versteht sich von selber. Weil es sich aber um ein laufendes Verfahren handelt, konnten die Anwesenden dazu nur zurückhaltend Stellung nehmen. Den ersten Teil des Gesprächs gibt es in der EP/PL vom Donnerstag zu lesen, den zweiten Teil am Samstag. (ep)