Im Dezember 2022 ist der Rega der Kragen geplatzt. Nach 17 Jahren Planung schien die Realisierung einer neuen Einsatzbasis nach wie vor in weiter Ferne. Verschiedenen Medien wurde ein Brief zugespielt, in welchem Rega-CEO Ernst Kohler unmissverständlich klarmachte, dass wenn die Rega ihren Neubau nicht unabhängig vom gesamten Flughafenprojekt realisieren kann, die Luftrettung ab der Basis Samedan ab Ende 2026 nicht mehr gewährleistet ist. Die Rega erneuert ihre gesamte Einsatzflotte mit modernen und auch grösseren Maschinen. Diese neuen Helikopter hätte im bald 50-jährigen Hangar keinen Platz mehr. 

Im Dezember 2023 fällte die Infra­strukturunternehmung Regionalflugplatz Samedan (Infra RFS) den Entscheid zur Etappierung des Projekts. Als erste vorgezogene Etappe sollte die Helikopterbasis umgesetzt werden. Die Grundfläche für die Helikopterbasis stellt die Infra RFS im Norden des Flugplatzareals zur Verfügung.

Am Freitag, 5. Juli hat die Rega ihre Pläne zur neuen Helikopterbasis vorge­stellt. Das eingabefertige Bauprojekt sieht einen modernen Bau im Norden des Flughafens vor, welcher als Voll-Holzkonstruktion mit dem Unternehmen Salzgeber Holzbau aus S-chanf und Verwendung von regionalem Holz realisiert wird. Der Zeitplan sieht vor, dass im Sommer 2025 mit den Tiefbauarbeiten begonnen werden kann. Der Einzug der Betriebe ist für Dezember 2026 vorgesehen. Die Investition von 15 Millionen Franken sowie die gesamte Planung und Realisierung übernimmt die Rega, welche dann Teile der neuen Infrastruktur an Heli Bernina und Swiss Helicopter vermieten wird. 

Ob der Terminplan so aufgeht, ist unsicher. «Zur Eingabe des Projekts fehlt die Rechtssicherheit, die nun dringend von der Infra RFS geschaffen werden muss», heisst es seitens der Rega. 

Das Bauprojekt werde die Rega zur Bewilligung beim Bundesamt für Zivilluftfahrt einreichen, sobald der fertig ausgehandelte und unterzeichnungsbereite Unterbaurechtsvertrag sowie die Nebenabreden vorliegen würden. 

«Die Rega hat dafür gesorgt, dass ein eingabefertiges Bauprojekt vorliegt und die Helikopterbasis noch rechtzeitig gebaut werden könnte. Nun legt sie die Verantwortung für die zeitlichen Abläufe bis zur Baueingabe und somit für die Aufrechterhaltung der Luftrettung von Samedan aus in die Hände der Infra RFS, welche dringend die nötige Rechtssicherheit für die Investition der Rega schaffen muss», heisst es in der Mitteilung. 

Traktandiert ist das Geschäft für die nächste Sitzung der Flughafenkonfe­renz am 15. August.