Gino Clavuot alias Snook und Nevin Galmarini kennen sich seit der gemeinsamen Zeit am Gymnasium am Hochalpinen Institut Ftan. Auch wenn sich die Wege der beiden Künstler in ihren Wirkungsfeldern getrennt haben, ist die Freundschaft geblieben. Wenn die Zeit es zulässt, treffen sie sich jährlich zu einem gemeinsamen Urlaub mit weiteren Kollegen. Während einer gemeinsamen Reise kaufte Arno Galmarini eine edle Flasche Whisky und versprach, diese zu öffnen, falls sein Bruder Nevin Galmarini an den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi Gold gewinnen sollte. Nevin kam mit der Silbermedaille nach Hause. Trotz dieser hervorragenden Leistung blieb die Whisky-Flasche zu. «Kai Silber, numma Gold» war die Devise, und Nevin Galmarini musste sich noch stärker anstrengen. Die Flasche konnte dann vier Jahre später geöffnet werden, als Nevin Galmarini an den Olympischen Spielen in Pyeongchang die Goldmedaille gewann. 

Aufstehen und weiterkämpfen

Auch Snook konnte natürlich diesen edlen Tropfen geniessen, und er liess sich von dieser Geschichte für seinen Hip-Hop-Song «Gold» inspirieren. In diesem thematisiert er den Ehrgeiz, ein Ziel zu erreichen, die entsprechende Leidenschaft, aber auch den Umgang mit Niederlagen und die Reaktion darauf. «Kai Silber, numma Gold» im Refrain des Liedes steht für das Aufstehen und Weiterkämpfen im Sport und im täglichen Leben. Den Text hat Snook in Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Rap-Begleiter Clerence geschrieben. Für die Produktion ging Snook einen neuen Weg und realisierte diesen Song mit Sonal Schönefeld, der in Deutschland mit Kay One auch schon Gold-Status erreichte. «Ich hatte das Lied bereits länger pfannenfertig und musste es eigentlich nur noch finalisieren, als vergangene Woche Nevin Galmarini anrief», erzählt Gino Clavuot. Galmarini hatte nämlich ein Interview bei SRF 3 und erkundigte sich bei seinem Freund, ob er eventuell ein neues Lied in den Starlöchern habe. Innert kurzer Zeit wurde «Gold» fertiggestellt und in die entsprechenden Kanäle geladen. Am Mittwochabend kam es dann zur Premiere anlässlich des Interviews mit Nevin Galmarini auf SRF 3. 

Ausgleich zum stressigen Alltag

Gino Clavuot arbeitet seit rund fünf Jahren beim Amt für Militär und Zivilschutz Graubünden. Mit der Covid-Pandemie hat seine Arbeit massiv zugenommen, und er steht ständig unter Druck. So war es zum Beispiel seitens des Kantons für die Massentests verantwortlich. Momentan ist er für Pilotprojekte in Sachen Grossveranstaltungen zuständig, und seine Agenda ist prall gefüllt. Umso wichtiger ist es, – wenn unter diesen Umständen überhaupt möglich – einen Ausgleich zum stressigen Alltag zu finden. «Ich versuche regelmässig mit Sport und Musik abzuschalten», sagt Clavuot und gesteht, dass es in dieser schwierigen Zeit nicht immer gelingt. Trotzdem: Gino Clavuot alias Snook hat musikalisch einiges vor. Statt ein neues Album zu produzieren, will er in regelmässigen Abständen mit neuen Songs auf sich aufmerksam machen. «So kann ich flexibler arbeiten und habe mehr künstlerische Freiheiten», sagt Snook und macht geltend, rund zehn weitere Songs – zwischen Idee und Finalisierung – in Arbeit zu haben. Snook verspricht somit seinen Fans, dass es von ihm in nächster Zeit regelmässig Neues zu hören geben wird. 

Text: Nicolo Bass