Im Kanton Graubünden wurden im vergangenen Jahr 8826 Straftaten erfasst. Das sind 197 weniger als im Jahr 2019. Die Tendenz ist bereits seit längerer Zeit rückläufig. Den grössten Teil machen die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch aus, nämlich 6531 (Vorjahr 6'579). Zum Vergleich: Im Jahr 2009, als die polizeiliche Kriminalstatistik erstmals nach schweizerisch einheitlichen Erfassungskriterien erstellt wurde, wurden 8156 Straftaten gegen das Strafgesetzbuch verzeichnet.

Bei den schweren Gewaltstraftaten wurde ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um zwei Fälle registriert (von 32 auf 30). Diese Fälle betreffen 17 schwere Körperverletzungen, 11 Vergewaltigungen, eine Geiselnahme und einen Raub. Sie wurden zu 93 % aufgeklärt. Von allen Gewaltstraftaten sind 92 % (Vorjahr 93 %) aufgeklärt. Vom höheren Deliktsaufkommen ist hauptsächlich die Agglomeration Chur betroffen. 

Zunahme bei Nötigung, Gewalt und Drohung gegen Beamte sowie häusliche Gewalt

Die meisten Gewaltdelikte entfallen auf Drohungen, Tätlichkeiten, einfache Körperverletzungen, Raufhandel, Gewalt/Drohung gegen Beamte und Nötigung. Eine Zunahme ist bei Nötigung (von 37 auf 53) und bei Gewalt und Drohung gegen Beamte (von 50 auf 71) festzustellen. Im Rahmen von familienähnlichen Beziehungen ist die häusliche Gewalt von 196 auf 254 Fälle gestiegen, wovon 55 % (Vorjahr 50 %) auf aktuelle Paar- bzw. partnerschaftliche Beziehungen entfallen.

Straftaten gegen das Vermögen
61 % aller Straftaten im Bereich des Strafgesetzbuches betreffen Straftaten gegen das Vermögen, nämlich 3950 (3970 Vorjahr). Den grössten Anteil dieser Vermögensstraftaten machen die Diebstähle mit 1763 Fällen (1915 Vorjahr) aus.

(kapo)