Den Cappuccino wieder im Café um die Ecke trinken oder das Lieblingsgericht im Restaurant zu verspeisen. Was nach zwei Monaten coronabedingt nicht möglich war, ist ab kommendem Montag wieder erlaubt. Die Auflagen für die Gastronomen verlangen der Branche allerdings einiges ab und sie bereiten sich entsprechend vor.
Wie wird es aber für uns Gäste mit all den Einschränkungen, wenn wir immer darauf bedacht sein müssen, den Abstand von zwei Metern einzuhalten, möglicherweise von Trennwänden umgeben im Restaurant sitzen und unsere Kontaktdaten angeben müssen, damit die Gäste bei einer allfälligen Infektion eines Gastes nachverfolgt werden können? Ist das Essen in einem Restaurant unter diesen Umständen überhaupt (noch) ein Vergnügen?
Die Frage rund um einen Restaurantbesuch stellt sich jedoch schon vorher. Wir haben uns möglicherweise so daran gewöhnt, zu Hause selbst zu kochen, dass wir gar kein grosses Verlangen verspüren, auswärts essen zu gehen.
Bei gewissen Menschen dürfte sich nicht nur die Frage nach dem Wollen stellen, sondern vielmehr nach dem Können. Wer um seinen Job bangen muss oder beispielsweise durch die Kurzarbeit bedingt, weniger verdient, kann sich ein Essen in einem Restaurant möglicherweise gar nicht (mehr) leisten.
Es kann aber auch sein, dass die Gesellschaft ganz anders auf die Wiedereröffnung der Restaurants reagiert. Endlich wieder einmal «raus» und unter Menschen, sich mit seinen Freunden zum Feierabendbier treffen, endlich nicht mehr selbst kochen oder sich beim Take-away sein Mittagessen holen.
Wie so vieles in diesen unsicheren Zeiten des Coronavirus, ist auch bei dieser weiteren Lockerung schwer vorherzusagen, wie sich die Menschen verhalten werden. Eines ist sicher: Für die Gastronomen ist die Umsetzung der erforderlichen Schutzmassnahmen eine enorme Herausforderung, vor allem finanziell.

m.brudergengadinerpost.ch