Freitagmorgen, 8.00 Uhr: Ein Blick ins Skigebiet zeigt, dass die Schneeanlagen auf Hochtouren laufen. Ein Bild mit Symbolcharakter für den Winter: Die Bergbahnen glauben an die kommende Wintersaison. Trotz Corona werden sie den Skigästen das komplette Angebot zur Verfügung stellen. Mehrere hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden auch im Corona-Winter ihr Auskommen. Ein starkes Zeichen der Leitbranche des Obererengadiner Tourismusgeschäftes.
Und ein äusserst wichtiges dazu. Denn noch ist völlig unklar, wie sich die Corona-Pandemie auf den Verlauf der Wintersaison auswirken wird. Wer sich davon nicht beirren lässt und auf eine Vorwärtsstrategie setzt, geht ein gewisses Risiko ein. Doch mussten das nicht schon die Pioniere früherer Jahre, die mit ihren wagemutigen Projekten überhaupt erst den Grundstein gelegt haben für das Tourismusgeschäft?
Die Krise als Chance sehen: Gerade in diesen Tagen scheint der Satz in der Region mehr als eine Floskel zu sein. Sämtliche St. Moritzer Hotels werden ihre Türen öffnen. Auch die Luxushotels mit ihrem grossen Anteil an internationalen Gästen. Ein starkes Zeichen.
Der St. Moritzer Cresta Run und die Olympiabobbahn werden gebaut. Zwei St. Moritzer USPs mit einer enormen Ausstrahlung. Ohne Diskussionen hat der St. Moritzer Gemeinderat entschieden, die Betreiber finanziell zu unterstützen. Ein starkes Zeichen.
Trotz Absage von White Turf und Polo: Was auf dem gefrorenen St. Moritzersee in diesem Winter alles geplant ist, verdient das Prädikat Extraklasse. Anstatt die Hände resigniert in den Schoss zu legen, wurde überlegt, was Gästen und Einheimischen auf dieser einmaligen Freiluftbühne alles geboten werden kann. In kleinerem Rahmen zwar, aber nicht weniger prickelnd und immer noch «St. Moritz-like». Ein starkes Zeichen.
Das sind nur einige von vielen Beispielen, die zeigen, dass diese Region zusammenstehen kann und gewillt ist, gemeinsam etwas zu erreichen, wenn es die Situation erfordert. Und das stimmt für die Zukunft optimistisch.
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Autor: Reto Stifel

Foto: Engadin St. Moritz Tourismus/Alessandro della Bella