05.05.2017 SNOOK (Gino Clavuot) 4 min

É melhor prevenir que remediar - Vorsorge ist besser als heilen. Diese Erfahrung haben wir alle schon gemacht: Es ist besser eine Jacke anzuziehen als morgen krank zu sein. Es ist besser sich ordentlich mit Sonnencreme einzustreichen als einen Sonnenbrand über sich ergehen lassen zu müssen. Es ist klüger ein Bier weniger zu trinken, als am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen aufstehen zu müssen. Aber ist diese Art der Vorsorge auch immer der richtige Weg? In Anbetracht, dass wir alle eines Tages alt sein werden und uns Gedanken zu unserem Leben machen werden oder über den Highlights in unserm Leben nachdenken, wird sicherlich nicht die Jacke, die Sonnencreme oder das nicht konsumierte Bier im Vordergrund stehen. Wer eines Tages Alt sein wird, der möchte auf ein erfülltes Leben zurück blicken. Erfüllt bedeutet für mich, nicht verzichten zu müssen, sich nicht an Normvorstellungen zu halten, sondern genau gegen den Strom zu schwimmen.

Ähnlich sieht es bei mir aus, wenn ich ans Essen denke. Wenn ich eines Tages alt sein werde, werde ich mir womöglich keine Gedanken machen, auf welches blutig gebratenes, fettiges Rib-Eye Steak, auf welches hausgemachtes Vanille Eis, auf welchem süssen Portwein oder auf welche Schweden Torte ich verzichtet habe. Dies soll jetzt nicht ein allgemeiner Aufruf, sich gedankenlos und dekadent durch die Welt der Speisen zu begehen. Vielmehr appelliere ich an den gesunden Menschenverstand, in Kombination mit konzentrierten Dosen Lebensfreude. Soll heissen, sich ab und zu mal was gönnen, nicht der Gesundheitswegen, sondern um der Seele mal einen guten Moment zu gewähren.  Ich liebe gute (auch ungesunde) Speisen und Esswaren über alles. Am liebsten würde ich meinen Tag nur um diese Aktivität planen. Zum Glück liebe ich auch Sport. Aufgrund verschiedener sportlichen Aktivitäten und des daraus resultierenden erhöhten Kalorienbedarfs, kann ich auch meiner Lieblings-Aktivität, dem Essen, ohne weiteren Gedanken nachgehen. Ab Besten kann ich dies während meinen regelmässigen Portugal Besuchen. Da ich gerne sehr viel Zeit im kalten atlantischen Wasser mit Surfen verbringe, verbrenne ich so viel Kalorien, dass ich am Abend locker für zwei bis drei Personen essen kann.Dies kommt mir sehr gelegen, da Portugal so viele spannende und leckere Spezialitäten zu bieten hat. Es gibt nichts Besseres als eine Francesinha um den grossen Hunger zu stillen. Dies ist die portugiesische Interpretation des französischen Croque-Monsieur, also ein Schinken-Käse Toast. Nur mit dreimal so viel Käse, und Räucherfleisch statt Schinken. Obendrauf ein Spiegelei und gekrönt wird dieses Gericht von einer herrlichen Bratensauce.  Wer es lieber etwas leichter mag, der wird viele leckere Fischgerichte in Portugal geniessen können. Bekannt ist Portugal sicherlich für seine Variante vom Stockfisch, dem Bacalhau. Ein in Salz, Sonne und Wind getrockneter Seelachs. Der pro Kopf und Jahr Konsum in Portugal beträgt für diese Spezialität 15kg!  Weniger bekannt aber auch sehr zu empfehlen sind die Percebes. Eine Art Entenflusskrebse der Klasse der Rankenfußkrebse, die an der Küste des Ostatlantiks verbreitet ist. Der Stiel der Entenmuscheln wird - in Salzwasser gekocht oder in Öl kurz gedünstet - als Meeresfrucht gegessen. Die Ernte ist aufwändig und gefährlich, da die Entenmuscheln nur in den schwer zugänglichen intertidalen Zonen, d.h. in dem Bereich, in dem Wellen konstant gegen den Fels schlagen, aufzufinden sind. Je wilder das Meer und ungeschützter die ihm ausgesetzte Felswand ist, desto dicker und fleischiger, und dementsprechend teurer sind die dort auffindbaren Entenmuscheln. Kunden in Spanien und in Portugal zahlen bis zu 200 Euro pro Kilo für die besten Qualitäten der «Percebes». Auf den Fischmärkten der Algarve in Portugal werden die Entenmuscheln zu Kilopreisen von 15 Euro bis 25 Euro angeboten. Der riskante Beruf ihrer Fischer, der Percebeiros, ist Thema in Literatur, Filmen und Reportagen. Wenn es um Nachspeisen geht, so kann man sich in Portugal an all diesen Leckereien mehr als nur sattessen. In Lissabon muss man unbedingt die Pastel de Nata oder Pastel de Belém ausprobieren. Ein Blätterteigtörtchen mit Pudding, das vermutlich bereits vor dem 18. Jahrhundert hergestellt wurde. Die gebackenen Pastéis werden in Portugal meist mit Zimt oder Puderzucker bestreut gegessen. Ideal mit einem Gläschen Porto. In Lissabon kann man all die oben erwähnten Spezialitäten im Umkreis von nur ein paar Metern geniessen. Im Mercado do Ribeira, eine Art moderne Food Hall mit lauter kleinen Anbieter, welche alle regionale, traditionelle Gerichte herstellen. In diesem Sinne: É melhor prevenir que remediar! Die Seele wird uns dankbar sein.

SNOOK (Gino Clavuot)

Der 30-jährige Engadiner gilt als Pionier des mehrsprachigen Raps in der Schweiz und als Brückenbauer zwischen den Landesteilen. Geschickt bedient er sich in seinen Songs aller vier Landessprachen, und jede von ihnen spricht Snook fliessend. Eine «Integrationsfigur» nannte ihn deshalb der «Spiegel», das grösste Nachrichtenmagazin Europas, welches Snook einen ganzen Artikel widmete.
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