25.04.2023 Fabiana Wieser 2 min
Foto: Mayk Wendt

Foto: Mayk Wendt


Im Langlaufsport bekommt man immer wieder den Begriff «Allrounder» zu hören. Doch was versteht man darunter und was hat es mit diesen «Allroundern» auf sich? Es gibt kaum Sportarten, die so stark variieren wie der Langlaufsport. Nebst den beiden Disziplinen Klassisch und Skating gibt es von Sprint bis zur Langdistanz eine breite Palette von Wettkampfformaten. Doch je mehr die Wettkampfformate variieren, desto unterschiedlicher sind die Anforderungsprofile und desto schwieriger ist es, in allen Bereichen vorne mitmischen zu können. Es gibt Langläuferinnen und Langläufer die im Sprint, über die Distanz, von der klassischen bis zur freien Technik alles auf konkurrenzfähigem Topniveau beherrschen. Hier spricht man von sogenannten «Allroundern» oder auch von «kompletten Läufern». Mit Dario Cologna hatte die Schweiz zweifellos einer der weltbesten Allrounder im Langlaufsport. In der aktuellen Langlaufszene dürfte Johannes Hoesflot Klaebo ein Begriff sein, der Allrounder und mehrfacher Medaillengewinner bei den diesjährigen Weltmeisterschaften im slowenischen Planica. Komplette Langläuferinnen und Langläufer haben jeweils gute Chancen auf den prestigeträchtigen Gesamtweltcup. Für einen Athleten ist das eine ganz besondere Trophäe welche die Konstanz und Stärke über alle Disziplinen im Langlauf-Weltcup innerhalb einer Saison auszeichnet. Es wird vermehrt beobachtet, wie Langdistanz-Spezialisten auch an Sprintwettkämpfen erstaunlich gut abschneiden oder dass Sprint-Spezialisten plötzlich auch bei Distanzwettkämpfen vorne mitmischen. Dies, obwohl sich ihre Trainingsschwerpunkte deutlich unterscheiden. Die Meinungen der Experten und Trainingswissenschaften sind diesbezüglich umstritten. Die Förderziele und Strategien der Verbandsstrukturen richten sich meistens an Allroundern. So sollen möglichst komplette Langläuferinnen und Langläufer geformt werden. Denn in einer Sache ist man sich einig: Das eine kann dem anderen helfen. Mit Blick auf die Nachwuchs-Athletinnen und -athleten aus dem Engadin darf man auf die Zukunft gespannt sein, denn es herrschen erfreuliche Aussichten. Der Langlauf-Nachwuchs aus dem Tal ist so breit und stark wie noch nie zuvor. Es dürfen durchaus einige Allrounder in den kommenden Jahren erwartet werden, die uns grosse Freude bereiten könnten. 



Fabiana Wieser

Fabiana Wieser ist 26 Jahre alt und gebürtige Unterengadinerin. Sport war schon immer ihre grosse Leidenschaft. Zu Beginn war sie oft auf den Skipisten unterwegs, bis sie schliesslich ihre Passion zum Ausdauersport, aber insbesondere zum Langlaufsport, entdeckte. Sie absolvierte das Gymnasium am Hochalpinen Institut in Ftan und hat in dieser Zeit unter anderem die Spitzensport RS in Magglingen absolviert.