17.01.2023 Redaktion Engadiner Post 2 min
Foto: shutterstock.com/Julia Shepeleva

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Montagmorgen, 07.30 Uhr. Der Wecker klingelt, schnell werden auf dem heimischen Schreibtisch die Dokumente, die man über das Wochenende noch im Home Office bearbeitet hat, zusammengepackt, der Kaffee wird noch schnell auf ex hinuntergewürgt, Ladekabel, Laptop, Kopfhörer und Kamera werden hastig im Stoffbeutel versorgt und die Treppe hinabstolpernd geht die Woche los. Im Büro angekommen wird der zweite Laptop angeschmissen. Doch dann der Schock: Das Handy habe ich im eiligen Rausch des Montagmorgens zuhause vergessen. Wahrscheinlich liegt es noch unter dem Kopfkissen, habe ich beim Aufstehen doch noch den Wecker ausgeschaltet. Merda. Am Freitagabend habe ich noch ein Gespräch aufgezeichnet, welches ich für die morgige Dienstagsausgabe noch in Worte fassen muss. Was tun? Die Zeit drängt. Also ist heute Freestyle angesagt. Das was mir vom Gespräch noch im Kopf ist, bringe ich zu Papier. Respektive an den Bildschirm, in ein Word-Dokument. Klappt auch einigermassen. Das was noch im Kopf war, ist ohnehin das relevanteste, in der Kürze liegt die Würze, wie auch Schreibfaule gern sagen und einem auch als Journalistin immer wieder eingebläut wird. Dann melde mich im Mailprogramm an, doch die Erkenntnis ist bitter: Klar, der Anmeldecode wird mir aus Sicherheitsgründen per SMS geschickt. Und nu’? Ich komme wohl nicht darum herum, doch nochmals nach Hause zu fahren. Während ich also fluchend und mich ob meiner Vergesslichkeit mit mir schimpfend im Auto sitze, frage ich mich: Wie kann man von einem elektronischen Endgerät so unglaublich abhängig sein? Offenbar steht mein Arbeitsalltag ohne Smartphone still. Während ich also zuhause mein Handy wie vermutet unter dem Kopfkissen vorfinde und darauf drei ungelesene Teams-Nachrichten des Morgens, zwei verpasste Anrufe und besagte und dringend benötigte SMS mit Anmeldecode vorfinde, fasse ich den Vorsatz: Ein handyfreier Tag pro Woche muss drin sein, auch als Journalistin. Der Sonntag würde sich dafür anbieten. Und wenn ich Sonntags meine Mails checke, muss mir eben eine Brieftaube den Anmeldecode bringen. Müsste mal mit der IT reden, ob das so umsetzbar ist. (dk) 

Redaktion Engadiner Post

Wie geht es auf einer Redaktion zu und her? Inbesondere an einem Produktionstag? Was macht ein Redaktor/eine Redaktorin den lieben langen Tag? Und was braucht es, von der Idee bis zum vollständigen Bericht in der Zeitung? Über diese und weitere Themen lesen Sie regelmässig im Redaktionsblog der «Engadiner Post/Posta Ladina».