18.07.2016 Ruth Spitzenpfeil 3 min
Bitte als Vorbild für St. Moritz nehmen: Die Casa Verdi in Mailand.

Bitte als Vorbild für St. Moritz nehmen: Die Casa Verdi in Mailand.

Wie lange geht das nun schon mit der Suche nach einer Nachfolge für das nun wirklich nicht mehr sehr einladende Alters- und Pflegeheim Promulins in Samedan? Erst plant man an einem unmöglichen Ort, was zum Glück an der Urne scheitert; dann kommt die eigentlich sehr gute Idee einer dezentralen Lösung mit zusätzlichem Standort in St.Moritz, aber da regt sich prompt der bekannte Abwehrreflex der Pontresiner gegen den Nachbarn und sie wollen sich nicht beteiligen. Eigentlich schade. Denn ich bin eine Anhängerin der angedachten
h3Mittendrin mit Klasse/h3span http://dsb.engadinerpost.ch/upload/DSBUserFile/CPN_Engadinerpost/28742_116_2014_10_04.pdf EP Artikel«Residenz du Lac» auf dem bisherigen Parkplatz /aunweit des Bad-Kreisels./span h3Mittendrin mit Klasse/h3span style=">Die Casa Verdi
h3Mittendrin mit Klasse/h3span http://www.casaverdi.org/it/index.html _blankCasa di Riposo per Musicisti/a. Sie wurde einst vom Komponisten Giuseppe Verdi persönlich gestiftet. Als er einmal gefragt wurde, was er selbst für sein bestes Werke hielte, antwortete er: mein Altersheim. In der Casa Verdi leben betagte Künstler, denen es finanziell nicht so rosig geht, oder, die im hohen Alter einfach einen Ort gesucht haben, welcher der Bühne am nächsten kommt. Der rosafarbene Palazzo an der Piazza Buonarroti  hat seither unzählige Sänger, Musiker, Komponisten oder Tänzer beherbergt und alle konnten sie dort ihr Leben weiterleben, nach ihrem Gusto, mit viel Musik und Grandezza. /span h3Lebenskünstler/h3span style=">Wäre das nicht ein wunderbares Vorbild für ein St. Moritzer Altersheim? Künstler sind sie doch irgendwie alle in der St. Moritzer Society: Künstler der Selbstinszenierung, Überlebenskünstler, Illusionisten. Hier wären sie zwar gut umsorgt, könnten aber ihren persönlichen Lebensstil ungeniert weiterführen, die alten Jet-Set-Pullis tragen sowie die Chanel-Moon-Boots, die Sonnenbräune pflegen sowie den Kunstverstand. Und natürlich gäbe es Cüpli à discretion. Einen idealen Platz hätte man mit dem Du-Lac-Areal ja schon gefunden. Besonders dann, wenn es gelänge, aus dem Gelände um die Reithalle endlich das St. Moritzer KKL zu machen mit grandiosem Veranstaltungsraum und Café-Apéro-Lounge-Terrasse über dem See. Das wäre von der neuen Casa di Riposi nur einige Schritte entfernt ­– so wie die immer lebendiger werdende Via dal Bagn. Ach ja, und dann vielleicht noch das Tram ins Dorf wiederbeleben? Das wär’s doch.Jetzt fehlt nur noch der zeitgenössische Giuseppe Verdi, der einem solchen Haus die Erträge seines Lebenswerks vermachte. Aber der müsste doch unter den illustren Gönnern am Ort zu finden sein. Hier könnte er oder sie sich wirklich wohltätig und stilvoll verewigen. Das Gezerre um ein neues Pflegeheim im Engadin ist mehr als unerfreulich. Dabei hätte ich eine geniale Lösung. Es fehlt nur noch ein reicher Gönner wie einst Giuseppe Verdi.