27.06.2021 Anne-Marie Flammersfeld 2 min
Foto: Anne-Marie Flammersfeld

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Als vor zwei Wochen der dänische Nationalspieler Christian Eriksen bei der Fussball-Europameisterschaft bewusstlos auf dem Feld zusammenbrach, stockten sicherlich auch vielen Zuschauenden das Herz. Er hatte grosses Glück, da das Fachpersonal am Spielfeldrand sofort mit der Reanimation begann und ihn zurück ins Leben holte. Meistens pumpt das Herz von jetzt auf gleich nicht mehr richtig und der Kreislauf bricht zusammen. Rhythmusstörungen oder ein Infarkt sind hierbei die häufigsten Ursachen. Bei dem dänischen Fussballer wurde ein ICD - Defibrillator eingesetzt, welcher im Falle eines erneuten Herzstillstandes das Herz wiederbelebt. In der Schweiz sind jährlich rund 30'000 Menschen von einem akuten Herzinfarkt betroffen. 8'000 Personen erleiden jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand und nur weniger als fünf Prozent überleben diesen*. Das Rettungsteam erreicht die wenigsten akut erkrankten Personen in der kritischen Phase zwischen drei bis fünf Minuten. Das Gehirn kann schon nach etwa drei Minuten ohne Sauerstoff irreversible Schäden erleiden. Ich möchte Sie in diesem Blog nicht erschrecken, sondern aufmerksam machen, dass alle Leben retten können. Und zwar dann, wenn sie auf den Rettungswagen warten! Diese Wartezeit kann Leben retten, wenn sie denn genutzt wird. Durch sofortige Wiederbelebung könnten wesentlich mehr Menschen überleben! Man muss es nur tun. Dabei kann man nur eins falsch machen: Abwarten! Alle, die den letzten 1. Hilfe Kurs anno dazumal gemacht haben, können übrigens aufatmen. Eine kräftige Herzdruckmassage reicht völlig aus, um die Zeit, bis die Ambulanz eintritt, zu überbrücken. Die Mund-zu-Mund-Beatmung, die doch oftmals Ekel hervorruft, ist nicht mehr zwingend notwendig. Wichtig ist, dass der Kreislauf durch das händische Drücken weiterhin mit Sauerstoff versorgt wird. Bei der Wiederbelebung sollten die Atemwege freiliegen (der Hals sollte überstreckt sein) und man muss tief genug drücken. Beachten Sie, dass in den gängigen TV- Serien Schauspieler (George Clooney) am Werke sind! Zum Rhythmus von «Staying alive» sollten man 100 bis 120-mal in der Minuten tief nach unten drücken. Die Hände liegen dabei übereinander auf dem Brustbein. Wer schon mal bei einem Kurs an der Puppe fünf bis sieben Minuten alleine eine Herzdruckmassage geübt hat weiss, dass es sehr anstrengend werden kann. Deswegen ist es wichtig, vor der Wiederbelebung unbedingt das Rettungsteam zu alarmieren oder andere Passanten zur Unterstützung zu rufen. Courage zeigen und Herzen retten! Danke! Mein Musiktipp: https://www.youtube.com/watch?v=fNFzfwLM72c *Quelle: Zürcher Gesellschaft für Kardiologie.

Anne-Marie Flammersfeld

Anne-Marie Flammersfeld ist Diplom-Sportwissenschaftlerin, Personal Trainerin und hat einen BSc. in Psychologie. Sie hält einige sportliche Rekorde. So konnte sie 2012 als erste Frau der Welt alle vier Rennen der «Racing the Planet 4 Deserts Serie» gewinnen und lief 1000 Kilometer durch die vier grössten Wüste der Welt. Sie ist in 8h32 auf den Kilimanjaro gelaufen und konnte den damaligen Weltrekord um gute drei Stunden verbessern. Am Nordpol war sie auch und ihr Streckenrekord steht immer noch bereit, um eingeholt zu werden. Die 1978 geborene deutsche Sportlerin arbeitet mit ihrem Unternehmen all mountain fitness in St. Moritz und dem Engadin. Als Personal Trainerin ist sie für alle da, die etwas Nachhilfe in Sachen Bewegung brauchen! Aber immer mit einem Augenzwinkern. Sie hält regelmässig Vorträge zu Themen aus den Bereichen Motivation, Begeisterung und Grenzen überwinden.
www.allmountainfitness.ch
annemarieflammersfeld.blogspot.com